Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter dem FBC München, das den aufregenden Weg zum Vizemeister im Deutschen Floorball-Pokal zurückgelegt hat. Nach einem beeindruckenden Sieg im Halbfinale gegen die SG Mainz/Ingolstadt stand die Mannschaft im Finale den ETV Lady Piranhhas Hamburg gegenüber.

Ein neues Kapitel für den FBC München
Für den 2023 in der Messestadt gegründeten Floorball-Verein FBC München (ehemals FC Stern München) begann mit der Umbenennung ein neues Kapitel. Dabei änderten sich für das Damenteam nicht nur die Symbolik und die Vereinsfarben, sondern vor allem auch der Ligabetrieb. Unter der Führung des neuen Trainers Lars Drießnack startete die Mannschaft in der neu gegründeten 2. Bundesliga auf dem Großfeld sowie in der Regionalliga Süd auf dem Kleinfeld. Selbstverständlich meldete sich das Team auch für den Deutschen Pokal an, um sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Der Weg zum Final 4
Um das Halbfinale zu erreichen, musste sich der FBC München aus der zweiten Damen Bundesliga zunächst in den Runden des 1/16-, 1/8- und 1/4-Finales behaupten. Im ersten Spiel traf der FBC auf den USV Jena aus der Kleinfeld Regionalliga Ost und konnte einen überzeugenden 9:1-Sieg verbuchen.
Das nächste Spiel gegen die TSG Erlensee aus der ersten Damen Bundesliga erwies sich als deutlich anspruchsvoller. Dennoch gelang es München, einen knappen 5:4-Heimsieg zu erringen und sich damit eine Reise nach Norddeutschland zu sichern. Dort kämpften die Münchnerinnen im Viertelfinale um einen Platz im Final 4 gegen die STV Sedelsberg Hawks, den dominierenden Anführer der Kleinfeld Regionalliga Nordwest. In einem spannenden Spiel sicherte sich München mit einem beeindruckenden 6:2-Sieg zum ersten Mal in der Münchener Floorballgeschichte einen Platz im Final 4 in Berlin.

Überzeugender Sieg im Halbfinale
Im Halbfinale am Samstag zeigte der FBC München gegen die SG Mainz/Ingolstadt eine beeindruckende Leistung. Flora Riis eröffnete bereits in der zweiten Minute den Torreigen für München und legte mit weiteren Treffern in der 13. und 14. Minute einen Hattrick hin. Laura Ballweg (8. Minute), Merle Grimpen (18. Minute), Selay Aslan (21. Minute), Sophie Haushofer (23. Minute) und Stefanie Auerswald (26. Minute) trugen ebenfalls zu einem kontinuierlichen Ausbau des Vorsprungs bei. Sophie Haushofer, Stefanie Auerswald und Laura Ballweg steuerten jeweils eine Vorlage bei, während Selay Aslan drei Vorlagen lieferte. Die Münchener Offensive war nicht zu stoppen.
Das dritte Drittel begann mit einem klaren 8:1-Vorsprung für München, der innerhalb von 5 Minuten durch den Gegner auf 8:2 verkürzt wurde. Nur 30 Sekunden später erzielte Sophie Haushofer, auf Vorlage von Selay Aslan, eine schnelle Antwort. Bereits 10 Minuten vor Spielende ersetzte der Gegner den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler und spielte somit größtenteils in Überzahl bis zum Abpfiff. Obwohl es der SG Mainz/Ingolstadt gelang, zwei Tore zu erzielen, ließ die solide Abwehr des FBC München ihnen kaum Raum für ein Comeback. Den Schlusspunkt setzte Sophie Haushofer in der 57. Spielminute, indem sie ebenfalls einen Hattrick erzielte und zum Endstand von 10:4 beitrug.
Für ihre herausragende Leistung und unermüdlichen Einsatz wurde Flora Riis als wertvollste Spielerin des Spiels ausgezeichnet.

Spannendes Finale gegen ETV Lady Piranhas Hamburg
Im finalen Showdown am Sonntag stand der FBC München den ETV Lady Piranhhas Hamburg gegenüber – dem Spitzenreiter der ersten Bundesliga. Hamburg ging bereits in der 3. Minute in Führung. Nach drei weiteren Toren der Hamburgerinnen startete das letzte Drittel mit einem Stand von 0:4 für Hamburg. Trotzdem bewiesen die Münchnerinnen Kampfgeist, als Flora Riis in der 47. Minute, unterstützt von Selay Aslan, den Rückstand verkürzen konnte. Kurz darauf, in der 48. Minute, traf Laura Ballweg auf Vorlage von Carmen Morandell zum zweiten Mal für München. Trotz dieser späten Tore gelang es München nicht, den Rückstand aufzuholen. Hamburg erzielte noch ein Tor in der 51. Minute, was letztlich zu einem 5:2-Endstand führte.
Torhüterin Natalija Rigere wurde als wertvollste Spielerin des Finales für den FBC München ausgezeichnet. Trotz der Niederlage parierte sie zahlreiche Angriffe der Hamburgerinnen und zeigte einen starken Einsatz. Laura Ballweg erhielt ebenfalls besondere Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen während des Deutschen Floorball-Pokals und wurde ins All-Star-Team des Turniers gewählt.
Dieses Finale war ein mitreißendes Duell, das bis zur letzten Minute Spannung bot. Auch wenn der FBC München letztendlich den Kürzeren zog, kann das Team stolz auf seine Leistung sein.

Ein erfolgreicher Pokalverlauf und Ausblick auf die Zukunft
Trotz des Finalverlusts kann der FBC München mit Stolz auf seinen Weg im Deutschen Floorball-Pokal zurückblicken. Auf dem Weg zum bisher größten Spiel ihrer Karriere haben gleich vier Spielerinnen des FBC München beeindruckende Leistungen gezeigt und sich in der Top-10 Scorerliste platziert. Selay Aslan führt das Team mit 12 Punkten an, gefolgt von Flora Riis mit 8 Punkten, während Laura Ballweg und Sophie Haushofer jeweils 7 Punkte gesammelt haben.
Der Vizemeistertitel ist ein bedeutender Erfolg und verdeutlicht das enorme Potenzial der jungen Mannschaft. Die Erkenntnisse aus dem Pokal werden dabei helfen, die Teamdynamik zu stärken und die spielerischen Fähigkeiten weiter zu verbessern. Nachdem sich der FBC München nach einer verlustfreien Saison in der Regionalliga mit dem Titel des süddeutschen Meisters krönen konnte, steht im Juli der Kampf um den deutschen Meistertitel auf dem Kleinfeld bevor.
Unter der geschickten Leitung von Trainer Lars Drießnack, dessen bedeutender Beitrag zu diesen Erfolgen unbestreitbar ist, wird diese Mannschaft sicherlich noch öfter an der Spitze stehen und weitere Titel nach Bayern holen. Der Verein freut sich über neue Fans und ihre Unterstützung, die auf diesem aufregenden Weg von unschätzbarem Wert sein werden.

Text: Nataljia Rigere und Gundula Sopper